More than Money
Es geht um mehr als Geld
Von Andreas Enrico Brell
Kaum ein anderes Thema hat soviel Reizpotential und wird doch behandelt wie Sex, Religion und der Tod: Es ist tabu. Über Geld spricht man nicht, heißt es zwar, aber die meisten Menschen suchen trotzdem in Geld ihre persönliche Bestimmung, dabei sollten sie vielmehr dem Geld seine Bestimmung geben. Warum das so ist, das erläutert der Geldtrainer Andreas Enrico Brell in diesem Beitrag.
Viele Menschen haben ihr Geld nicht im Griff, ihr Geld hat diese Menschen im Griff – und zwar unabhängig von der Höhe ihres Einkommens. Diese Menschen denken meist, dass Geld bzw. dessen Mangel die Wurzel aller Probleme ist. Ich bin überzeugt davon, Geld ist nicht das Problem, wenn Geld das Problem ist. Das falsche Verhalten zu Geld und Leben und die falschen Denkweisen der Menschen sind das wahre Problem. Wer aus diesem Kreislauf herauskommen will, sollte seine Gedanken zu und über Geld ändern. Geldprobleme sind immer nur das äußere Anzeichen eines tiefer liegenden Verhaltensmusters. Denn ein entspanntes und glückliches Leben ist keine Frage des Kontostandes.
Auch reiche Menschen haben Geldsorgen
Bemerkenswert dabei ist, dass die Mehrzahl der Menschen im Grunde dasselbe Geldverhalten an den Tag legt – und zwar unabhängig von der Art ihrer Beschäftigung, von ihrem Kontostand oder ihrem Beruf. Ob Groß- oder Normalverdiener, ob Angestellte, Selbständige oder Unternehmer, ob Singles oder Paare, ob Lehrer, Verkäufer, Schauspieler, Therapeuten, Diplomaten, ja selbst Banker: Sie alle haben ihre diversen (Geld)Sorgen, von denen sie denken, nur ein Finanzexperte könne sie lösen. Doch wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, kann das nur einen Grund haben: Es wird wie wild Geld ausgegeben, das noch gar nicht da ist!
Mehr Geld ist nicht die Lösung
Die meisten Menschen haben sich selbst ein Hamsterrad gebaut, aus dem ein Aussteigen nicht mehr möglich scheint. Das Leben besteht nur noch aus rennen und funktionieren, auch und besonders in der Freizeit. Wir alle haben kaum mehr Zeit, um zu leben. Und was hat das mit Geld zu tun? Vieles, wenn nicht sogar alles. Es geht um das ständige Ansteigen von Ansprüchen. Unserer eigenen und der Ansprüche anderer Menschen an uns. Als Student haben 600 Euro doch locker gereicht, oder? Und heute reichen plötzlich 6000 Euro nicht? Und vor allem: Auch wenn 7000 Euro oder noch mehr da wären, es würde nicht reichen. Sie könnten eine Million besitzen und hätten alle Ihre Probleme immer noch. Weil Sie dann noch immer im Hamsterrad strampeln, um noch mehr zu verdienen. Wir haben die fatale Tendenz, unsere Ausgaben unseren Eingaben sofort anzupassen! Es ändert sich also durch mehr Einkommen nur unser Ausgabeverhalten. Aber niemals unser innerer Bezug zu Geld.
Geld ist nicht das Problem
Ich weiß das deswegen, weil ich in den mehr als 24 Jahren, in denen ich als Finanzmakler tätig war, hunderte von Menschen begleitet habe, von denen sehr viele genau so gelebt haben. Und mit den daraus resultierenden Problemen dann zu mir kamen. Vordergründig, damit ich ihre Zahlen in Ordnung bringe. Damit ich ihnen eine Finanzierung verschaffe oder in anderen Fragen aus dem Bereich der Finanzen helfe. Aber es gab immer Grenzen. Denn am Ende litten sie alle am gleichen, selbstgemachten Problem. An dem Gefühl: Das Geld ist schon weg, bevor es da ist. Dieses Gefühl kann aber kein Finanzmakler oder anderer Berater dieser Welt nehmen. Denn es entspringt nicht einer Fehlentscheidung bei der Geldanlage oder der Verteilung der gesamten Finanzen, sondern der eigenen inneren Einstellung und resultiert meist aus diesem gedanklichen Trieb: Um nach außen – und vor uns selbst – das darzustellen, was wir gern sein wollen.
Wenn Geld unser Leben steuert
Für wen Geld ein belastendes, negatives Thema darstellt, der wird bei genauer Betrachtung entdecken, dass es gar nicht direkt um Geld geht. Es sind vielmehr unsere Überzeugungen, die unser Leben prägen. Sie können Ihre momentane Beziehung zu Geld ganz einfach erkennen: Werfen Sie einen Blick auf Ihren Kontostand, er spiegelt Ihren Gedankenstand. Wenn Sie in der Tretmühle des Geldverdienens dermaßen verstrickt sind, dass Sie keine Zeit mehr haben, richtig und bewusst zu leben oder Ihr Geld nie reicht, egal wie viel Sie verdienen, dann wissen Sie außerdem, dass Geld Ihr Leben steuert.
Schluss mit dem falschen (Geld)denken
Um Ihr Leben zu ändern, reicht es nicht, bloß noch mehr und mehr Geld anzuhäufen. Dann haben Sie zwar mehr Geld, sonst aber hat sich in Ihrem Leben nichts verändert. Wenn Sie mit sich und dem Leben grundsätzlich nichts anzufangen wissen, sind Sie keinen Schritt weiter, nur weil Sie jetzt mehr Geld haben. Das „Wenn ich erst mehr Geld habe, dann …“-Denken in unserer Gesellschaft fixiert uns auf den rein materiellen Wohlstand. Wir machen uns damit von Geld abhängig und etablieren es als Heilsbringer, der alle unsere Probleme auf einen Schlag löst. Das entspricht jedoch ganz und gar nicht den Tatsachen..
Geld als direkter Spiegel aller Lebensbereiche
Geld ist viel mehr als reine Kopfsache und darf auch einmal aus einer völlig neuen Perspektive betrachtet werden. Natürlich geht es auch um den praktischen und richtigen Umgang mit Geld als Werkzeug, aber besonders wichtig ist der gedankliche Umgang mit Geld als Spiegel im Leben. Nämlich wie sich Menschen von alten Blockaden und Verhaltensmustern befreien können, indem sie Geld als Reflektion ihrer persönlichen Entwicklung ansehen und daraus lernen.
Das neue Gelddenken
Bei genauer Betrachtung geht es nicht um Geld als solches, sondern um die Emotionen, die damit befriedigt oder durch uns selbst bewusst oder unbewusst ausgelöst werden. Es gilt, an diesen Emotionen zu arbeiten, sie zu erkennen, als das, was sie wirklich sind, woher sie kommen und dann die zugrunde liegenden Muster für immer zu lösen und neue positive Gedankenmuster dazu aufzubauen.Das nenne ich das neue Denken zu Geld!
Der Entwicklungsprozess zu mehr Geld UND mehr Leben ist eine Reise, auf der Sie völlig neue Sichtweisen zum Leben, aber auch zu sich selbst entdecken werden. Sie finden auf diese Weise zu mehr Geld und gleichzeitig zu mehr Zeit, zu besseren Beziehungen, erhöhter Gelassenheit und vor allem zu ganzheitlicher Erfüllung.
Es ist Zeit zu beginnen.
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