Ein Romantikwochenende im Wellnesshotel, ein Kurztrip nach Paris, hundert rote Rosen in einem wunderschönen Bouquet, exklusive Cocktails in der 5-Sterne-Bar im Wolkenkratzer mit Blick über die Stadt – oder was lassen Sie sich für den kommenden Sonntag einfallen?
Was da Besonderes ist? Na, der Valentinstag natürlich! Der Tag der Liebenden steht wieder vor der Tür. Und auch wenn er hier in Deutschland noch nicht so gehypt wird wie im englischsprachigen Raum, rübergeschwappt ist er schon lange. Nicht zuletzt wegen der intensiven Werbung von Floristen, Juwelieren und von der Süßwarenindustrie.
Doch nicht nur diese verleiten Liebende immer mehr zu exklusiven Liebesbeweisen und Geschenken. Frei nach dem Motto: „Geld kann keine Liebe kaufen – aber schaden tut es auch nicht.“ Ich bekomme da den Eindruck, dass die Präsente immer größer, teurer und ausgefallener sein müssen. Erst dann beweisen sie die wahre Liebe.
Kosten für die Liebe
Diese Entwicklung finde ich schade. Die Idee, am Valentinstag an seine Liebsten zu denken, ist doch sehr schön und sollte nicht so in den Kommerzwahn abrutschen. Lieben Sie Ihre Freundin, Ihren Ehemann oder Ihre Lebensgefährtin denn wirklich mehr, je stärker Sie sich für die Aufmerksamkeit zum Valentinstag in Unkosten gestürzt haben? Wohl kaum. Außerdem wird es auch so verkrampft, wenn Sie mit vierzig anderen Paaren zusammengepfercht im Nobelrestaurant sitzen, nur weil Sie gerade an diesem einen Tag unbedingt dorthin müssen.
Damit eine Beziehung lebt und funktioniert – na, Sie wissen schon, das steht ja in jedem Beziehungsratgeber – muss jeden Tag in die Partnerschaft investiert werden. Ich bin kein Beziehungsexperte und werde mir das auch nicht anmaßen, aber einen Ratschlag habe ich dennoch für Sie: Dieses „investieren“ dürfen Sie durchaus auch finanziell verstehen.
Liebe als Langzeitinvestition
Dabei geht es nicht darum, das Herz des anderen mit einmalig sehr teuren Geschenken zu gewinnen. Verstehen Sie die Liebe vielmehr als Langzeitinvestition – ein Prämiensparbuch, auf das Sie jeden Tag einen kleinen Betrag einzahlen.
Wenn Sie dem Partner jedes Mal, wenn Sie am Chocolatier vorbeigehen, seine Lieblingsschokolade für zwei Euro mitbringen, freut der sich zusammengenommen viel mehr, als wenn er einmal im Jahr zum Valentinstag ein dickes Schlemmerpaket bekommt – und dann wieder für den Rest des Jahres nichts mehr.
Oder machen Sie’s gleich ganz ohne Geld und investieren Sie Aufmerksamkeit in Ihre Beziehung: ein gemeinsames Bad, Sternschnuppengucken, ein entspannter Tag nur zu zweit. Denn Liebe gehört zu den Dingen, die nichts kosten und niemanden arm machen müssen.
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