Was für eine Zeitverschwendung! Vier Stunden in einer Behörde, um nur ein Dokument zu beantragen. Ich habe mich so aufgeregt. Endlich bin ich diesem Verwaltungswahnsinn entkommen, pöbelt mich ein Autofahrer an. Angeblich hätte ich nicht geblinkt. Die Bäckerin übergibt mir mein Brot und meine Brötchen an diesem Tag ohne Worte und bedankt sich emotionslos für meinen Einkauf. Was für ein Tag. Was war nur mit den Menschen los? Als ich den Tag abends nochmal Revue passieren ließ, wurde mir eines klar: Die schlechte Stimmung begann in der Behörde.
Jetzt mögen Sie sagen, logisch, ein Amtsbesuch macht meistens miese Laune. Aber das ist nicht der Punkt! Ich war ursächlich für diesen Tagesverlauf. Klar, die Behörde hat mir den letzten Nerv geraubt. Aber was kann die Bäckerin dafür, dass ich wertvolle Stunden im Amtszimmer verschwendet habe? Nichts! Ihre Unfreundlichkeit war lediglich die Reaktion auf mein Verhalten. Sie hat mir einen Spiegel vorgehalten.
So, wie die Bäckersfrau mich beobachtet und auf mich reagiert hat, tun das Menschen jeden Tag. Beobachten, beurteilen und wieder beobachten. Gerade im Fernsehen boomt der Voyeurismus, es gibt immer mehr Reality Shows und Dokumentationen: Ob Daniela Katzenberger, The Kardashians, die Ludolfs oder die Wollnys – die Fernsehzuschauer sind gespalten. Die einen finden diese Fernsehformate total gut und schalten regelmäßig ein, die anderen sind peinlich berührt und wieder andere total entnervt.
Egal, wie Sie über Reality Shows denken, ob Sie ein positives oder negatives Urteil fällen – Ihre Einstellung zu diesen Sendungen sagt mehr über Sie selbst aus als über die Protagonisten. So wie mir die unfreundliche Verkäuferin meine miese Stimmung vor Augen gehalten hat, so zeigt Ihre Meinung über diese Shows, wie Sie denken und was in Ihnen stattfindet.
Ja, wirklich. Alles, was Sie erleben und wie Sie über andere denken, hat mit Ihnen selbst zu tun. Die Dinge, die Sie momentan bewegen, nehmen Sie viel intensiver wahr als sonst. Ihr Verhalten und Ihre Denkmuster sind ursächlich für die Reaktion in Ihrem Umfeld. Und ich behaupte: Ihre Gedanken und Ihre Einstellung sind auch ursächlich für die Fülle oder Leere in Ihrem Geldbeutel.
„Das kann nicht sein!“ Freunde und Bekannte widersprechen mir oft vehement, wenn ich diese Behauptung äußere. Und doch, es ist so!
Schulden sind nichts weiter als materialisierte Schuldgefühle: Verschuldete leben viel zu oft in der Vergangenheit und warten auf eine bessere Zukunft. Aber die kommt nicht von allein. Wichtig ist, zu verstehen, dass nur Sie selbst Ihre Zukunft gestalten können. Das ist nicht immer einfach, klar. Wenn Sie jedoch positiv in die Zukunft schauen, sich neue Ziele setzen und einen konkreten Plan zurechtlegen, wie Sie zum Beispiel Ihre Schulden abbauen, kann Ihnen der Sprung gelingen.
Reflektieren Sie sich mithilfe Ihres Umfeldes und arbeiten Sie regelmäßig an Ihren Zielen und Einstellungen. Verwenden Sie Ihre kostbare Zeit lieber damit, selbst besser zu werden, und nicht damit, andere zu kritisieren.
Nehmen Sie Ihr Leben fester in die Hand und bleiben Sie Regisseur Ihrer eigenen Reality Show. Das lohnt sich! Auch für Ihren Geldbeutel.
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