Wieder einmal findet ein mitreißendes Spektakel statt! So viele Menschen freuen sich, wie kürzlich bei der Fußball WM und EM, wenn deutsche Sportler erfolgreich sind. So ein Event erhitzt aber auch die Gemüter: Laut „Stern“ wurden 9 neue Stadien für über 658 Millionen Euro gebaut. Das Land Brasilien hätte die Mittel für die olympischen Spiele 2016 für andere Inhalte verwenden können, ja sogar müssen, sagen die Kritiker, denn rund um den Zuckerhut von Rio de Janeiro herrscht extreme Armut. Die offiziellen Zahlen zu den Kosten der olympischen Spiele liegen ca. bei 9,78 Mrd. Euro. Diese Fakten räumen viel Platz ein für Kritik und generell für das Thema Gelddenken. Brasilien hat in den letzten Jahren durchaus schon einiges getan, um gegen die latente Armut zu kämpfen, aber: Der Weg ist noch weit.
Es lebten in Brasilien im Jahr 2013 noch über 700.000 Menschen in extremer Armut und ohne staatliche Hilfe. Fast 50 Millionen bedürftige Brasilianer stehen direkt oder indirekt auf der Empfängerliste für soziale Hilfen. Der übergeordnete Plan„Brasil sem Miséria“ (Brasilien ohne Elend) hat ein klares Ziel: Jeder Brasilianer soll mindestens 70 Reais (27 Euro) im Monat zum Leben haben. (Quelle: Handelsblatt)
Sportlich ist es
Das Bild passt zum Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen. Dieses lautet, bis 2030 den weltweiten Hunger zu beenden. Das ist ein mehr als sportliches Ziel: auf der Erde leben fast 7,5 Milliarden Menschen. Einer von neun Menschen weltweit muss im Moment jeden Abend hungrig schlafen gehen. (Quelle: State of Food Insecurity in the World, FAO 2015)
Ich finde es sehr wichtig, dass wir alle uns dieser Tatsachen klar bewusst werden. Denn genau diese Tatsachen rufen uns auf, auch unser eigenes Gelddenken neu aufzustellen.
Das Geld liegt unterm Zuckerhut
So ein Sportfest bietet bei aller – eventuell auch unberechtigter – Kritik am Austragungsort oder an der Umsetzung die Gelegenheit, das Thema Geld aus einer anderen, vielleicht neuen Perspektive zu betrachten, die fernab sozialer oder politischer Diskussion liegt. Stellen Sie sich vor: Sie möchten zum Beispiel am 20.08.2016 das Leichtathletik Finale der Männer und Frauen im Stadion erleben. Zusammen mit vielen anderen sportbegeisterten Menschen. Wenn Sie die Karten von Deutschland aus über den Veranstalter DERTOUR buchen, so liegt das Ticket bei 316 Euro. Die Ticketpreise liegen insgesamt zwischen 130 bis 409 Euro.
Wenn von jedem Ticket 10%, also 13 € bis 40 € zugunsten der Menschen des Landes verwendet würden, so könnte das Land bei den rund 500.000 erwarteten Besuchern der Spiele ca. 13,25 Mio. Euro zur Verfügung bekommen, allein aus den Ticketpreisen.
Vielleicht denken Sie sich, was sind schon 13,25 Millionen im Vergleich zu dem, was Olympia insgesamt kostet. Aber, genau so ist das eben mit unserem Denken und deshalb fangen viele Menschen gar nicht erst an, in ihrem Leben und ihrem Gelddenken etwas zu ändern.
Moderne Armut
Die Leiterin einer sozialen Einrichtung sagte einmal zu mir: „Herr Brell, hier in Deutschland leidet niemand wirklich Not“. Wenn Sie das Wort Armut trennen, so steht dort: „Arm im Mut“. Wir leiden also nicht an Not, niemand tut das, aber manchen von uns mangelt es eventuell am erforderlichen Mut. Im Fall unserer westlichen Gesellschaft und sozialen Marktwirtschaft sind es aus meiner Sicht vor allem 5 Faktoren, die unsere moderne Armut am besten beschreiben:
- Mangel an gelebtem Wissen und Bildung, wie es denn richtig gehen könnte
- Mangel an Gelegenheiten, die wir nicht sehen, weil wir nicht danach suchen
- Mangel an Bewusstsein, dass wir etwas verändern können, wenn wir nur wollten
- Mangel an Mut und Bereitschaft, tatsächlich aufzustehen und zu handeln
- Mangel an Entwicklung, hier vor allem die Entwicklung hin zu einem besserem Denken:
Mit besserem Denken verbinde ich vor allem die ganzheitliche Sicht auf unsere Welt. Es spielt keine Rolle, wo die olympische Spiele stattfinden. Es spielt aber sehr wohl eine Rolle, ob wir dabei die Menschen vergessen, die Teil dieses Kontinents sind.
Was genau bedeutet ganzheitliches Denken über Geld für uns fernab vom olympischen Dorf? Hier einige Anregungen für Sie:
- Werden Sie mutig. Wenn Sie eine Idee haben, die anderen Menschen hilft, fangen Sie jetzt damit an. Ordnung vertreibt nur dann das Chaos, wenn Sie beginnen, zuerst Ihre eigene Welt in Ordnung zu bringen. Die Welt gehört den Mutigen. Teilen Sie Ihr Wohl mit anderen Menschen und Sie erhalten mehr Freude zurück als Sie sich vorstellen können.
- Beginnen Sie bei sich selbst: Nehmen Sie 10% Ihres Einkommens und verwenden Sie es, um anderen Menschen damit zu helfen. Finden Sie heraus, wie und wo Sie helfen können, es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie diese Summe aufbringen können, fangen Sie mit 1% an und steigern sich. Lernen Sie in der Zwischenzeit, Ihr Geld anders aufzuteilen. Mehr Tipps dazu finden Sie in meinem GRATIS EBOOK: Wie Sie entspannter mit Geld umgehen- Download auf: andreas-enrico-brell.com
- Wenn Sie die Welt verändern wollen, fangen Sie bei sich selbst an: Schon Michael Jackson sang davon: „I’m starting with the man in the mirror…“. Hören Sie also auf, anderen die Schuld für Ihr Leben zu geben und Verantwortung von sich zu schieben und fangen Sie an, Ihr Leben so zu gestalten, wie Sie es sich wünschen.
- Mir begegnen täglich Gelegenheiten: Etwas zu lernen, zu wachsen, Spass zu haben, zu helfen oder einfach DANKE zu sagen. Das wunderbare an Gelegenheiten ist, dass sie sich wie von Zauberhand ergeben, wenn Sie danach suchen.
- Wenn Sie derzeit noch keine finanziellen Mittel haben, um mit Geld zu helfen, verschenken Sie Ihre Zeit oder Ihren Einsatz: Ich bin Anfang 2016 den Hansemarathon in Hamburg gelaufen und habe dabei über 4.500 Euro für den Hamburger Verein Mentor e.V. an Spenden gesammelt- zugunsten von 30 Kindern, die mit diesem Geld dank den ehrenamtlichen Leselernhelfern besser lesen lernen können.
Sie müssen keine weltmeisterliche oder olympiareife Leistung vollbringen. Sie müssen auch keinen Marathon laufen, das Geld liegt unterm Zuckerhut- finden Sie Ihren Weg. In unserer modernen Informationsgesellschaft wünsche ich mir viel mehr Einsatz für die Werte, für die Menschen in der freien Welt stehen. Einer dieser Werte ist, dass wir unser Leben so gestalten können, wie wir es wollen. Es ist unser Recht, alles zu tun, was uns beliebt und das Beste aus uns zu machen. Aus meiner Sicht ist es sogar unsere Pflicht, es zu tun.
Wenn wir handeln, etwas Positives bewirken und es mit anderen weniger privilegierten Menschen teilen, leisten wir einen wertvollen Beitrag. Das ist wahre Freiheit.
Bild: © Fotolia #89029019, dislentev
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